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Konjunktions-Fehlschluss
- englisch: „Conjunction Fallacy“
Beschreibung
Einem Konjunktions-Fehlschluss unterliegen wir, wenn zwei Sachen zusammen für wahrscheinlicher halten, als nur eine davon.
Die reine Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass ein einzelnes Ereignis eher eintritt, als genau das Ereignis und dann noch ein weiteres. Das Hinzufügen eines weiteren Kriteriums macht die Annahme unwahrscheinlicher - genau das besagt auch "Ockhams Rasiermesser" bzw. das "Sparsamkeits-Prinzip
Dies ist so offensichtlich, dass man daran zweifeln möchte, dass einem ein solcher Konjunktions-Fehlschluss jemals unterlaufen könnte, was leider nicht nur nicht der Fall ist, sondern gerade durch die vermeindliche Offensichtlichkeit nur noch wahrscheinlicher wird: Wir können es uns nicht vorstellen einen so dämlichen Fehler zu machen. Deswegen sind wir auch nicht auf der Hut, wenn es um Wahrscheinlichkeiten geht. Was wir schon deswegen sein sollten, da Wahrscheinlichkeiten von Natur aus für uns unintuitiv sind.
Beispiele
- „Linda-Problem“: Linda ist 31 Jahre, Single, freimütig und sehr intelligent. Sie hat Philosophie studiert und war während des Studiums in diversen Gruppen im Bereich soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz aktiv. Was ist wahrscheinlicher: A) Linda arbeitet in einer Bank. Oder: B. Linda arbeitet in einer Bank und ist bei Greenpeace und Amnesty aktiv?
Verbindungen
Quellen
- Kahneman, Daniel. Thinking, Fast and Slow (p. 158). Farrar, Straus and Giroux.
- Kahneman, Denken, S. 198ff
- Weinberg/McCann, Super Thinking, p. 9