lieder_und_sprueche:seefahrts-lieder
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lieder_und_sprueche:seefahrts-lieder [2012/06/23 07:14] – [Die Islandfischer] akolbe | lieder_und_sprueche:seefahrts-lieder [2019/03/05 16:04] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
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+ | ====== Seefahrts-Lieder ====== | ||
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+ | * Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren | ||
+ | * Die Island-Fischer | ||
+ | * Wenn die bunten Fahnen wehen | ||
+ | * Winde wehn, Schiffe gehn | ||
+ | * Wir lieben die Stürme | ||
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+ | ===== Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren ===== | ||
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+ | Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren, \\ | ||
+ | müssen Männer mit Bärten sein \\ | ||
+ | Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren, \\ | ||
+ | müssen Männer mit Bärten sein \\ | ||
+ | Jan und Hein und Claas und Pit, \\ | ||
+ | die haben Bärte, die haben Bärte \\ | ||
+ | Jan und Hein und Claas und Pit, \\ | ||
+ | die haben Bärte, die fahren mit. \\ | ||
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+ | Alle, die Hölle und Teufel nicht fürchten ... \\ | ||
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+ | Alle, die mit uns das Walroß schlachten ... \\ | ||
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+ | Alle, die öligen Zwieback kauen ... \\ | ||
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+ | Alle, die mit uns zur Hölle fahren ... \\ | ||
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+ | Ursprünglich aus Flandern | ||
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+ | ===== Die Islandfischer ===== | ||
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+ | Wer will mit uns nach Island gehn, \\ | ||
+ | Den Kabeljau zu fangen \\ | ||
+ | Und zu fischen nach Verlangen? \\ | ||
+ | Nach Island, Nach Island \\ | ||
+ | Nach Island zu, \\ | ||
+ | Schon dreiunddreißig Fahrten \\ | ||
+ | Haben wir kein Ruh'. \\ | ||
+ | |||
+ | Auf, auf, ihr fröhlichen Fischersleut', | ||
+ | Zum Tanze mit Behagen, \\ | ||
+ | Ohne Kummer, ohne Klagen! \\ | ||
+ | Es kommt die Zeit, es kommt die Zeit \\ | ||
+ | Wir fahren übers Meer; \\ | ||
+ | Wie sind uns noch die Beine \\ | ||
+ | Vom Tanzen so schwer. \\ | ||
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+ | Wenn dann der Wind von Osten weht, \\ | ||
+ | Der Steuermann am Steuer steht \\ | ||
+ | Und lenkt des Schiffleins Ruder; \\ | ||
+ | Dann fahren wir, dann fahren wir \\ | ||
+ | Nach Bredefjord, \\ | ||
+ | Dort werfen wir, dort werfen wir \\ | ||
+ | Die Angeln über Bord. | ||
+ | </ | ||
+ | Fischerlied aus Flandern. Die Originalfassung hat weitere Strophen, die andere Routen der Fischer beschreiben. Bei Südwind fuhr man die Direktpassage, | ||
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+ | ===== Wenn die bunten Fahnen wehen ===== | ||
+ | < | ||
+ | Wenn die bunten Fahnen wehen, \\ | ||
+ | geht die Fahrt wohl übers Meer. \\ | ||
+ | woll´n wir ferne Lande sehen, \\ | ||
+ | fällt der Abschied uns nicht schwer. \\ | ||
+ | Leuchtet die Sonne, \\ | ||
+ | ziehen die Wolken, \\ | ||
+ | klingen die Lieder weit übers Meer. \\ | ||
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+ | Sonnenschein ist unsre Wonne, \\ | ||
+ | wie er lacht am lichten Tag! \\ | ||
+ | doch es geht auch ohne Sonne, \\ | ||
+ | wenn sie mal nicht lachen mag. \\ | ||
+ | Blasen die Stürme, \\ | ||
+ | brausen die Wellen, \\ | ||
+ | singen wir mit dem Sturm unser Lied. \\ | ||
+ | |||
+ | Hei, die wilden Wandervögel \\ | ||
+ | ziehen wieder durch die Nacht, \\ | ||
+ | schmettern ihre alten Lieder, \\ | ||
+ | daß die Welt vom Schlaf erwacht. \\ | ||
+ | Kommt dann der Morgen, \\ | ||
+ | sind sie schon weiter, \\ | ||
+ | über die Berge - wer weiß wohin. \\ | ||
+ | |||
+ | Wo die blauen Gipfel ragen, \\ | ||
+ | lockt so mancher steile Pfad. \\ | ||
+ | immer vorwärts, ohne Zagen; \\ | ||
+ | bald sind wir dem Ziel genaht! \\ | ||
+ | Schneefelder blinken, \\ | ||
+ | schimmern von Ferne her, \\ | ||
+ | Lande versinken im Wolkenmeer. | ||
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+ | Text und Musik: Alfred Zschiesche - ca. 1932-1933 (1908-? | ||
+ | in: -- Liederbuch der Bundeswehr (1976) -- Liederbuch SPD Hildesheim (ca. 1990) -- | ||
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+ | ===== Winde wehn ===== | ||
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+ | Winde wehn, Schiffe gehn \\ | ||
+ | weit in fremde Land' \\ | ||
+ | Nur des Matrosen allerliebsten Schatz \\ | ||
+ | bleibt weinend stehn am Strand. | ||
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+ | Wein doch nicht, lieb Gesicht, \\ | ||
+ | wisch die Tränen ab! \\ | ||
+ | Und denk an mich und an die schöne Zeit, \\ | ||
+ | bis ich dich wieder hab. \\ | ||
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+ | Silber und Gold, Kisten voll, \\ | ||
+ | bring ich dann mit mir. \\ | ||
+ | Ich bringe Seiden, schönes Sammetzeug, \\ | ||
+ | und alles schenke ich dir. | ||
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+ | nach einem Volkslied der in Finnland ansässigen Schweden, Deutsch bei Erich Spohr und Hermann Gumbel um 1925 -- Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) -- | ||
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+ | ===== Wir lieben die Stürme ===== | ||
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+ | Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen, \\ | ||
+ | Der eiskalten Winde raues Gesicht. \\ | ||
+ | Wir sind schon der Meere so viele gezogen \\ | ||
+ | Und dennoch sank unsre Fahne nicht. \\ | ||
+ | Heio, heio, heio ... \\ | ||
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+ | Unser Schiff gleitet stolz durch die schäumenden Wellen. \\ | ||
+ | Es strafft der Wind unsre Segel mit Macht. \\ | ||
+ | Seht ihr hoch droben die Fahne sich wenden, \\ | ||
+ | Die blutrote Fahne, ihr Seeleut habt acht! \\ | ||
+ | Heio, heio, heio ... \\ | ||
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+ | Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln, \\ | ||
+ | Wir jagen sie weit auf das endlose Meer. \\ | ||
+ | Wir stürzen auf Deck und wir kämpfen wie Löwen, \\ | ||
+ | Hei unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr! \\ | ||
+ | Heio, heio, heio ... \\ | ||
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+ | Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere \\ | ||
+ | Und fürchten nicht Tod und Teufel dazu! \\ | ||
+ | Wir lachen der Feinde und aller Gefahren, \\ | ||
+ | Am Grunde des Meeres erst finden wir Ruh! \\ | ||
+ | Heio, heio, heio ... \\ | ||
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+ | unbekannt, um 1900, aus der Jugendbewegung | ||
+ | in: Die Mundorgel (1953) | ||
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